Manchmal läuft das Leben einfach weiter, ohne dass du bewusst steuerst. Du folgst deinen gewohnten Abläufen und triffst Entscheidungen aus Routine. Das fühlt sich zum einen scheinbar sicher und klar an und doch ist da zum anderen ein unterschwelliges Gefühl von Stillstand, den Du verwaltest.
Wenn du in diesem Verwaltungsmodus unterwegs bist, hältst du oft unbewusst an einmal getroffenen Entscheidungen fest, die dir vielleicht längst nicht mehr guttun. Du redest dir deine Situation schön, vergleichst dich vielleicht sogar mit anderen, die mutiger wirken und denkst dabei aber: „Das geht bei mir nicht.“ Veränderung scheinen zu groß, zu riskant, zu unbequem und sogar gefährlich. Verwalten hingegen schenkt dir zunächst das vermeintliche Gefühl von Sicherheit und Kontrolle. Jedoch kann der Preis des Verwaltens sein, dass du mehr und mehr den Bezug zu dir selbst verlierst, deine Werte und deine Emotionen nicht aktiv reflektierst und dein Handeln somit nicht mehr stimmig danach ausrichtest. Das heißt, du übernimmst keine aktive Führung für dich selbst oder denkst, dass Selbstführung lediglich ein Tool zur Selbstoptimierung und zum Zeitmanagement ist.
Selbstführung jedoch ist viel mehr als das. Es ist eine Haltung, mit der du dein Leben bewusst gestaltest und das beginnt damit, dass du innehältst, dich fragst, was dir wirklich wichtig ist und dich deinem Inneren ehrlich zuwendest.
In diesem Sinne möchte ich dir heute fünf Impulse vorstellen, die dir helfen deinen aktuellen Status zu reflektieren, um dich mit dem zu verbinden, was dir wirklich am Herzen liegt. Denn wenn du aufhörst, nur zu verwalten und aktiv beginnst, dich selbst zu führen, kommst du in Kontakt mit deinem inneren Kern, mit dem, was dich wirklich trägt. Dafür brauchst du keine radikale Veränderung, sondern lediglich die Bereitschaft, dir selbst ehrlich zu begegnen und den Mut, erste kleine Schritte wertschätzend zu gehen. Gerne bin ich hier an deiner Seite.
Von Herzen Christine
Fünf Impulse für deinen Weg in die Selbstführung:
Stopp – Halte inne
Verlasse kurz dein Alltagsgeschehen und frage dich: Was passiert gerade wirklich in mir? Was zeigt sich, wenn alles still wird? Spüre ich eine Sehnsucht, einen Widerstand oder eine innere Stimme, die ich lange überhört habe?
Gesamtschau – Blicke auf deine Lebensbereiche
Wie geht es mir in meinen Beziehungen, im Beruf, gesundheitlich, in der Freizeit, meinem Wohnumfeld oder meinem Sinnempfinden? Wo fühle ich mich lebendig und erfüllt? Wo funktioniere ich nur noch? Und welche meiner Werte finden hier überhaupt noch Platz?
Fühlen – Lass deine Emotionen zu
Emotionen wie Angst, Traurigkeit oder Wut wollen dir etwas sagen. Vielleicht meldet sich da ein Teil in dir, der sich nicht gesehen oder gehört fühlt. Hier darfst du lauschen: Was zeigt sich, wenn ich genau hinspüre? Was brauche ich, um gut mit diesen Gefühlen umzugehen? Wie kann ich mich hier selbst regulieren und gut für mich sorgen? Welche Handlungsimpulse erhalte ich durch meine Emotionen?
Analyse – Erkenne deine Muster
Welche alten Sätze begleiten dich im Alltag immer noch? Vielleicht glaubst du, dass du immer stark sein musst, dass du keine Fehler machen darfst oder dass eine neue Ausrichtung egoistisch ist. Hier darfst du dir folgende Fragen stellen: Woher kommen diese Stimmen? Nehme ich basierend auf diesen Stimmen ein Handlungsmuster bei mir wahr? Was wäre, wenn ich diese „Glaubenssätze“ nicht mehr glauben müsste?
Behutsamkeit – Geh kleine Schritte
Du musst nicht sofort dein ganzes Leben umkrempeln. Aber du kannst beginnen, dir selbst zuzuhören. Vielleicht mit einem ehrlichen Gespräch, einem neuen Gedanken, einem Moment für dich. Jeder noch so kleine Schritt zählt, wenn er dich auf dem Weg der wahrhaften Selbstführung begleitet: Welchen nächsten Schritt möchte ich konkret gehen?
Foto von sydney Rae auf Unsplash