Bist Du auch manchmal verwundert, warum Du so denkst, fühlst oder handelst?

Dann ist es Zeit, vielleicht einmal innezuhalten und Dich in Deiner Ganzheit zu betrachten. Heute möchte ich Dich deshalb auf eine spannende Entdeckungsreise einladen, denn Deine Persönlichkeit ist komplex und geprägt von vielen Faktoren.

Du darfst hier auf das wunderschöne Bild eines Baumes zurückgreifen, der fest verwurzelt über viele Jahre gewachsen ist. Sein Wachstum kannst Du in den Jahresringen ablesen und jede Zeit, jeder Einfluss hat ihn zu dem werden lassen, was er nun ist. Ebenso wird alles, was kommt, zukünftig sein Wachstum bestimmen.

Sei Du nun dieser Baum, fest verwurzelt im Hier und Jetzt und im Gewahrsein aller Erfahrungen und Einflüsse, die weit über Dein jetziges Leben hinausgehen.

Viel Freude beim Forschen und Entdecken Deiner Jahresringe!

Von Herzen Christine

Vorbereitung:

  • Für diese Übung brauchst Du etwas zum Schreiben und wenn möglich ein größeres Papierformat zum Aufzeichnen Deiner Jahreskreisringe.
  • Überlege Dir nun eine konkrete Situation aus Deinem Leben, welche bei Dir eine Irritation hinsichtlich Deines Fühlens, Denkens und Handelns auslöst.
  • Formuliere hierzu eine klare schriftliche Fragestellung, z.B.: Was könnten Gründe sein, dass ich … reagiert habe?

Durchführung:

  • Mit den Impulsen aus Deinen jeweiligen Jahresringen kannst Du dieser Fragestellung nun begegnen. Nimm alle kommenden Antworten intuitiv an und notiere sie in dem jeweiligen Jahreskreis, ohne sie zu bewerten.
  • Falls Du die Übung körperzentrierter durchführen möchtest, kannst Du sie abwandeln, indem Du Seile als Jahresringe auf dem Boden auslegst und Dich aktiv in die Jahresringe stellst. Die Antworten notierst Du dann auf Post-its und legst sie im entsprechendem Ring ab.

Nachgang:

  • Lasse die Antworten in Ruhe auf Dich wirken und spüre nach, was mit Dir in Resonanz geht und Dir mehr Klarheit gibt.
  • Falls Du tiefer in bestimmte Themen eintauchen möchtest, folge Deinem Herzen.
  • Gehe bewusst vor und achte Deine Grenzen.
  • Wenn Du das Gefühl hast, diesen Weg nicht alleine gehen zu wollen, suche Dir Begleitung (z.B. Gespräche, Gruppen, Berater:innen, Therapie, Coaching). Gerne kannst Du Dich auch jederzeit bei mir hinsichtlich meiner aktuellen Angebote informieren.

Ablauf:

Jahresring 1: Individuelle Erfahrungen

Male nun den ersten Kreis in die Mitte Deines Blattes. Beachte, dass noch sechs weitere Ringe folgen. Der innerste Jahresring lädt Dich ein, Dich Deinen ganz individuellen Lebenserfahrungen zu stellen (z.B. in Familie, Freundschaften, Beziehungen, Schule und Beruf)

Kernfrage: Welche biographischen Erfahrungen könnten dabei eine Rolle spielen?

Jahresring 2: Geschlechterstereotypen

Nun zeichnest Du den zweiten Kreis um den ersten Jahresring. Dieser fordert Dich auf, Dich mit den stereotypen Geschlechterrollen auseinanderzusetzen, mit welchen Du aufgewachsen bist (z.B.: Mädchen müssen immer lieb und nett sein).

Kernfrage: Leiten mich geschlechtsstereotypische Muster?

Jahresring 3: Gesellschaftliche Normen

Dein dritter gemalter Ring beinhaltet die gesellschaftlichen Normen und Strukturen, die Du internalisiert hast (z.B.: Leistungsgedanke).

Kernfrage: Möchte ich patriarchalen Normen und Strukturen entsprechen?

Jahresring 4: Kollektive Schwingungen im Feld

Dein vierter Jahresring lädt Dich ein, in die energetischen Schwingungen hineinzuspüren, um zu entdecken, ob sie Dich beeinflussen (z.B.: Krieg).

Kernfrage: Gibt es ein energetisches Feld im Außen, das mich hier in meinem Empfinden und/oder Handeln beeinflusst?

Jahresring 5: Epigenetische Traumata

Jetzt folgt der fünfte Jahresring. In diesem geht es um die Erforschung der epigenetischen Traumata, die sich in diesem Jahresring abzeichnen (z.B.: Kriegserfahrungen Deiner Ahn:innen).

Kernfrage: Könnten Traumata in meiner Ahnenlinie eine Rolle spielen?

Jahresring 6: Evolution

Im sechsten Jahresring begegnest Du Deinen Urvorfahren und erforschst, was Dein Gehirn immer noch im Steinzeitmodus (Fight – Flight – Freeze) wiederholt (z.B.: Angst aus der Gruppe ausgestoßen zu werden).

Kernfrage: Hat sich mein Steinzeitgehirn eingeschaltet?

Foto von Christine Wiechert