Kennst Du auch diese laute anklagende Stimme Deines inneren Kritikers, die in Deinem Kopf hallt? Ein damit verbundenes ungutes Gefühl in Deinem Körper z.B. ein Ziehen in der Magengegend oder einen Druck auf der Brust und Vorwürfe wie: „Wie konntest Du nur so dumm sein!“, „Alle anderen können es viel besser!“ und was Deinem inneren Kritiker noch so alles dazu einfällt?

Dann ist es vielleicht Zeit, sich genau diesem Anteil bewusst auf eine neue Art und Weise zuzuwenden und ihn nicht erfolglos zu unterdrücken. Denn wie so oft kann in der direkten achtsamen Begegnung sehr viel Klärendes liegen und ein Raum für Neues eröffnet werden.

Deshalb möchte ich heute meine 6 Schritte für eine achtsame Begegnung mit Deinem inneren Kritiker mit Dir teilen. Gerne kannst Du diese selbstständig durchführen oder Dich bei Bedarf mit der passenden Begleitung auf die Reise machen.

Ich wünsche Dir für diese achtsame Begegnung alles Gute!

Von Herzen Christine

Sechs Schritte für eine achtsame Begegnung:

  1. Kontextanalyse
    Ich betrachte aus der Metaebene heraus, wann mein innerer Kritiker sich meldet. Gibt es hier ein Muster bei bestimmten Menschen oder in bestimmten Situationen, hat es etwas mit meinem Befinden zu tun, gab es ähnliche Momente in meiner Kindheit etc. … ?
  2. Selbstoffenbarung
    Ich wende mich dem verletzlichen Teil meines inneren Kritikers zu und lausche seiner Selbstoffenbarung. Liegt seiner rigiden Art vielleicht eine Angst vor Fehlern zu Grunde? Möchte er sich vor Abwertung, Kränkung oder dem Verlust von Zugehörigkeit schützen?
  3. Wertschätzung
    Ich erkenne den verletzlichen Anteil meines inneren Kritikers an und wertschätze, dass er nicht nur sich selbst schützen möchte, sondern in früheren, besonders herausfordernden Momenten, diese Überlebensstrategie für mich aktiviert hat.
  4. Dialog
    Ich suche bewusst den Dialog mit meinem inneren Kritiker. Ich danke ihm für seine bisherige gute Absicht für mich und erkläre ihm, dass wir nun im Erwachsenenalter eine neue Form der Kommunikation finden sollten, da diese Schutzstrategie mir nicht mehr dienlich ist.
  5. Deal
    Ich erarbeite mit meinem inneren Kritiker eine neue Strategie im Umgang mit Situationen, die ihn bisher aktiviert haben. Neigt er dazu in alte Muster zu verfallen, frage ich ihn bewusst, was ihn ängstigt und begegne dieser Emotion achtsam. Ich übernehme dann wieder klar die Führung und verorte mich im Hier und Jetzt meines Erwachsenenalters.

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