Erst mal vorweggenommen: Wir befinden uns gerade nicht im Bereich schwerer Traumata, sondern im Bereich der umgangssprachlich verwendeten „Alltagstrigger“, denn die Bearbeitung von Traumata sollte stets in einem guten therapeutischen setting stattfinden!
Heute aber geht es, wie bereits gesagt, um die alltäglichen Trigger, die uns begleiten. Dabei reagieren wir zum Beispiel auf ein bestimmtes Verhalten, bestimmte Umstände, eine besondere Stimmlage etc. mit unangenehmen Gefühlen, die sich in der Regel damit auszeichnen, dass sie eher unverhältnismäßig stark ausfallen.
Und wie ist es mit den unangenehmen Dingen? – Tja, die will man eigentlich gar nicht haben oder versucht sie schnell wieder loszuwerden. Aber da wir nun mal in sozialen Bezügen leben, besteht täglich die Möglichkeit „getriggert“ zu werden, außer:
- wir entziehen uns genau diesen Situationen mittels einer Vermeidungsstrategie (z.B.: in Gruppen nicht mehr äußern, an Treffen nicht mehr teilnehmen…) oder
- wir schützen uns durch sonstige Abwehrstrategien im Alltag (z.B.: Verdrängung, Abwertung des Gegenübers, passiv- aggressive Reaktionen…).
Leider ist keine der beiden Strategien eine dauerhafte Lösung im Umgang mit den eigenen Emotionen. Denn im ersten Fall schränkt sie ein und im zweiten Fall unterdrückt sie bestimmte Gefühle, die uns eigentlich die Chance geben, uns selbst tiefer zu begegnen.
Deshalb sollten wir einen bewussten Umgang mit Triggern pflegen. Oftmals triggern uns nämlich Verhaltensweisen und Aussagen, die mit einem früheren Erleben in unserer Biografie zu tun haben.
Scham, Ohnmacht, Wut, Traurigkeit usw. sind plötzlich übermächtig starke Gefühle, die uns aktivieren. Und genau diese Aktivierung birgt die Gefahr, dass wir unsere Mitmenschen durch eine einseitig gefärbte Brille sehen und auf der Basis unseres eigenen emotionalen biografischen Rucksacks reagieren.
Spannungen, Projektionen, passiv – aggressives Verhalten und Rückzug belasten so Partnerschaften, Familien, Freundschaften und gesamte Teams!
Somit ist es wichtig, sich persönlich auf eine Triggerforscherreise einzulassen, um bewusst mit Emotionen umzugehen.
Diese Entwicklung ist immer auch (persönliches) Wachstum und Wachstum ist ein Gewinn für uns alle im Hinblick auf Beziehungsfähigkeit, Selbstführung und Selbstregulation!
Insofern DANKE 🙏 für die kleinen Alltagstrigger, die uns die Möglichkeit schenken uns bewusster selbst zu führen und zu regulieren.
Somit wird meines Erachtens aus „Achtung Trigger“ „Trigger willkommen“! Gerne können wir uns hier auch in einem Coaching deinen Alltagstriggern zuwenden. Ich freue mich auf Dich!
Von Herzen Christine
Foto: Christine Wiechert